CSU-Vorsitzender Hannweber fordert eine Aufbruchstimmung für Dettelbach
Hart ins Gericht ging es während der diesjährigen Ortshauptversammlung des CSU-Ortsverbandes Dettelbach mit der Amtsführung der Bürgermeisterin Christine Konrad.
Angetreten sei sie als Fachfrau, mit verstärktem Bürgerdialog und Kontaktpflege zu den Vereinen, die Herausforderungen der Stadtentwicklung voranzubringen. „Heute sieht selbst der kommunalpolitisch Uninteressierte, dass sich nichts tut, niemand miteinander redet, stadtplanerische Initiativen ausbleiben und sie selbst ideen- und initiativlos auf der Stelle tritt“, so der Ortsverbandsvorsitzende Marcel Hannweber.
Hannweber mahnte an, dass der Bürgermeisterin ein klares Zielbild fehle: „Wo will Dettelbach 2030 stehen? Wie wollen Ältere und junge Familien gemeinsam leben? Wie können sich Gewerbetreibende hier entwickeln? Was kann dafür getan werden, dass auch die Gastronomie in Dettelbach attraktiv bleibt? Welchen Tourismus wollen wir haben, welche Art des Tourismus passt nicht zu uns? Wie gehen wir mit den Baudenkmälern um und welche Hilfen können wir Hauseigentümern für deren Erhalt geben? Das sind doch Fragen, die Frau Konrad gemeinsam mit einer leistungsfähigen Stadtverwaltung und engagierten Bürgern umtreiben müsste“, so Hannweber weiter.
Stattdessen könne man den Eindruck haben, dass sich die Bürgermeisterin vor den Menschen und vor den Herausforderungen in ihrem Büro einigele.
Hannweber gab sich zwar selbstbewusst, aber nicht unkritisch: „Die CSU als gestalterische Kraft braucht die Mithilfe und die Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger. „Kritik am Stillstand ist das Eine, das Andere ist das Offensein für kluge Ideen und Ratschläge.“ Dettelbach brauche mehr Dynamik. Und das funktioniere nur, „wenn wir als CSU mit Blick auf die Kommunalwahl 2020 zu einer richtigen Dettelbacher Bürgerbewegung werden.“
Deshalb sei das „Angebot zur Mitarbeit an alle, die mitmachen wollen“, für ihn ein Grundanliegen.
CSU-Direktkandidatin Barbara Becker nahm den Landtagswahltermin des 14. Oktober in den Blick ihrer Rede. Bayern sei gut aufgestellt, wirtschaftlich leistungsfähig und sozial im Miteinander. „Bei uns haben Heimat und Identität noch ein Zuhause, Dettelbach mit seinen weltmeisterlichen 189 Einträgen im Vereinsregister ist dafür ein gutes Beispiel“, so Becker. Doch damit das örtliche Miteinander eine Zukunft habe, müsse man sich einsetzen. „Ehrenamt und Vereine sind der Kitt unserer Gesellschaft“, unterstreicht sie und legt nach: „Nur wenn die CSU im Freistaat stark ist, können wir im Bund und in Europa mitreden.“ Dafür wolle sie mithelfen.
Tibor Brumme, ebenfalls Kandidat für den Landtag, machte sich stark für eine verstärkte Mittelstandsförderung sowie mehr Engagement für eine moderne berufliche Bildung. „Damit unser Duales Ausbildungssystem seinen anerkannt hohen Standard behält, müssen wir in der Ausstattung des beruflichen Schulwesens nachlegen“, so Brumme.
Bezirkstagsdirektkandidatin Gerlinde Martin betonte hingegen mit „ganzem Herzen“ die zentrale Wichtigkeit sozialer Themen: „Eine soziale Gesellschaft, die um die zunehmende Zahl von Älteren weiß, die mehr tun muss zur Entlastung junger Familien, darf sich nicht abducken, wenn es um die Weiterentwicklung des Gesundheits- und Pflegewesen geht. Bei mir steht der einzelne Mensch im Mittelpunkt meines Handelns. Und jeder Einzelne hat es verdient, dass er in dieser Gesellschaft mitgenommen und nicht zurückgelassen wird“, so Martin.
Die anschließende Aussprache in der gut besuchten Veranstaltung verlief lebhaft und diskutierfreudig. Fragen der Landschaftspflege und der Bedeutung der Landwirtschaft, der Flucht- und Asylherausforderung für Bayern und Europa sowie des Miteinanders in Europa wurden mitunter kontrovers diskutiert.
Die Tagesordnung beinhaltete außerdem die Wahl 8 Delegierter und deren Stellvertreter in die besondere Kreisvertreterversammlung zur Europawahl.
Die Delegierten sind:
Ernst Dobler, Sandra Ehmer, Michael Fackelmann, Roland Gast, Marcel Hannweber, Reinhold Kuhn, Ludwig Ländner, Fabian Röschert.
Als Ersatzdelegierte wurden gewählt:
Regina Ehmer, Edgar Graber, Artur Harth, Andreas Mitterer, Theresia Mack-Schneider, Raimund Sauer, Michael Sturm und Siegfried Voltz.
gez. Marcel Hannweber